Feuerlöschwesen früher

Über die Entstehung und Entwicklung des Feuerlöschwesens der Stadt (jetzt Gemeinde) Metelen nach Aufzeichnungen des Archivs ab 1936

Das Wort „ Macht Euch die Erde untertan“ steht am Anfang allen Bemühens, sich des Feuers nutzvoll zu bedienen.

Die Anstrengungen, die darauf verwandt worden sind, Feuer zu entzünden und zu erhalten, es zu pflegen und zu hüten, sind sicherlich mit den Mühen vergleichbar, die notwendig waren, um es zu löschen, zu ersticken.

In gleichem Maße, wie es die Menschen verstanden, das Feuer im Hause zu nutzen, wuchs die Gefahr der ungezähmten, unbewachten Macht des Feuers.

Zunächst wurden mit einem Feuerstein – auch Flint genannt – Funken geschlagen, die man mit einem Zündschwamm auffing. Als um 1860 die Vulkan- oder Schwefelhölzer aufkamen, ließ manch abgebrochenes Köpfchen der Hölzer die leicht entzündbaren Häuser aufflammen. Vom Licht der Pechfackel und Kerzen ging die Entwicklung über die offenen Öllampen bis zu den Petroleumlampen. Als diese schließlich auch noch Glaszylinder erhielten, um die offene Flamme abzuschirmen, war schon eine recht hohe Stufe brenndochtversorgter Leuchtkörper erreicht. Solche Lampen kamen aber erst ab 1870 in den Gebrauch.

Aus viel früheren Zeiten sind behördliche Regelungen zur Vermeidung von Bränden bekannt. So kann man in vergilbten Dokumenten des Gemeindearchivs zum Teil sehr genaue Angaben über die Geschichte des Feuerlöschwesens, Brandkatastrophen und deren Folgen nachlesen.

In den Händen des Rates lag schon früher der Feuerschutz über die Bürgerhäuser. 1604 berichtet dazu die Bürgermeisteramtsrechnung:

„Als uf Dag Thomae Apostoli (21. Dez.) nach aldem Gebrauch de Vuirstedden besichtiget, ist durch die Gemeinlude und andere getrunken eine Tunne Bier für zwei Taler sieben Schilling!“ Da die als Holzfachwerk gebauten Häuser mit ihren Strohdächern und lehmgefüllten Rohrwänden bei etwaigem Brand dem Feuer allzu leicht Nah rung boten, waren die Bürger zur Anschaffung und Haltung eines ledernen Feuereimers verpflichtet. Die Anschaffung erfolgte zum Tage der Ablegung des Bürgereides, also der Aufnahme in die Bürgerschaft. So lesen wir in einer Aufzeichnung des Metelener Bürgermeisters aus dem Jahre 1609:

„Von Gerdt Schmidt von wegen seiner Bürgerschaft empfangen 6 Mark, den ledderen Emmer will er irsten Tydes bestellen.“

1610 lassen Metelens Bürgermeister durch die Dülmener Heinrich Streitholt und Sohn 40 solcher Eimer abfertigen. Noch im gleichen Jahr gingen die Metelener Rottmeister von Haus zu Haus, um zu prüfen, ob „leddere Emmers und Brandhakken“ überall vorhanden waren. Zu dieser Kontrolle gehörte auch das „Schmeren der Emmers met Tranes“. An besonders heißen Sommertagen mussten diese Behälter mit Wasser vor ihren Häusern stehen.